Ich war gestern bei meiner 92-jährigen Oma.
Meine Stimmung war etwas gedämpft, und ich habe mich entschieden, mich zuzumuten.
Ich wollte sprechen – ehrlich, offen, verletzlich.
Und ich wollte eine alte These überprüfen, die mich schon so lange begleitet.
Wie sollte es anders sein: Sie hat sich bestätigt.
Ich habe ihr meine Gedanken erklärt, meine Gefühle beschrieben,
mich so gezeigt, wie ich bin – roh, tief, anders.
Doch genau das passt nicht in das Familiensystem, aus dem ich komme.
Ein System, in dem Anpassung und Leistung wichtiger sind als Bedürfnisse.
In dem Rationalität und Funktionalität über allem stehen.
Ein System, in dem der Wert eines Menschen an Ergebnissen gemessen wird –
nicht an seiner Wahrhaftigkeit.
Wahrheit, Tiefe, Authentizität stören dort nur den Ablauf.
Und dieser Ablauf – die Ordnung, die Struktur –
muss um jeden Preis aufrechterhalten werden.
Kreativität, Spiritualität, Emotionen, Psychologie –
sind in so einem System überflüssig.
💭 Die alte Wunde
Ich habe gesprochen, mich gezeigt,
und dann kamen wieder die altbekannten Sätze:
„Du machst dir zu viele Gedanken.“
„Du bildest dir das nur ein.“
Wieder Unverständnis.
Warum ich mich nicht einfach anpassen kann.
Warum ich so bin.
Warum ich „alles immer so kompliziert machen muss“.
Ich wollte einfach nur verstanden werden.
Aber mein Gegenüber konnte mich nicht hören.
Nicht in der Tiefe.
Denn was ich sagen wollte, war:
Ich funktioniere anders.
Mein Gehirn arbeitet anders.
Ich nehme anders wahr.
Ich fühle, was im Raum hängt,
ich spüre, was Menschen nicht sagen,
ich erkenne, wo etwas nicht stimmig ist.
Und wenn ich keinen Sinn, keine Wahrhaftigkeit finde,
kann ich mich nicht fügen.
Nicht einfach mitlaufen.
Das war schon immer so.
Ich habe versucht, mich anzupassen –
mit aller Kraft, mit ganz viel Mühe.
Aber es hat nicht funktioniert.
Weil ich anders funktioniere.
🌿 Anders sein ist keine Störung
Früher wurde ich für mein Anderssein beschämt.
Ich wurde „dumm“ genannt,
„begriffsstutzig“,
weil ich Alltagsabläufe, Strukturen, Systeme nicht so „verstanden“ habe wie andere.
Weil ich sie nicht einfach übernehmen konnte.
Aber wie soll man etwas ausführen,
wenn man den Sinn dahinter nicht fühlt?
Wenn man in der Tiefe spürt,
dass es nicht wahr ist?
Ich konnte nie blind gehorchen.
Ich musste immer prüfen:
Stimmt das wirklich?
Fühlt sich das wahr an?
Ergibt das Sinn?
Und wenn nicht – konnte ich nicht mitmachen.
Das war nie Trotz.
Das war Wahrhaftigkeit.
Das war mein innerer Kompass,
der mich geführt hat,
auch wenn es mich isoliert hat.
Ich habe versucht zu erklären,
dass das keine Störung ist.
Kein Mangel.
Sondern einfach – ich.
Ich bin so gemeint.
Ich bin mit dieser Fähigkeit hierhergekommen,
um Sinn, Wahrhaftigkeit und Heilung in die Welt zu bringen.
Aber meine Familie konnte das nie sehen.
Bis heute nicht.
Wenn ich etwas hinterfrage,
sehen sie darin Kritik,
statt die Liebe, die darin liegt.
Sie hören einen Angriff,
wo in Wahrheit Einladung ist.
Und das… macht einsam.
🕯️ Die Einsamkeit der Andersfühlenden
Diese Einsamkeit kenne ich seit meiner Kindheit.
Und weil das Thema Mobbing in der Schule meiner Tochter gerade präsent ist,
erinnere ich mich zurück.
Ich war nie Zuschauerin.
Ich habe mich schützend vor andere gestellt,
bin in Konflikte gegangen,
manchmal auch in körperliche.
Ich konnte Ungerechtigkeit nicht ertragen.
Ich musste eingreifen.
Und danach war ich allein.
Ich gehörte nirgends dazu.
Nicht zu den Mobbern,
nicht zu den anderen.
Aber wenigstens war ich im Reinen mit mir.
Dieses Muster zieht sich durch mein Leben.
Wenn ich mich ganz zeige,
steigen viele Menschen aus.
Sie fühlen sich angegriffen,
beurteilt,
überfordert.
Aber ich kann nicht anders.
Ich sehe, was unausgesprochen ist.
Ich fühle, was verborgen ist.
Und ich kann nicht darüber hinweggehen,
bis es ausgesprochen,
gesehen,
gehalten ist.
Das ist meine Gabe.
Und es ist mein Schmerz.
Das, wofür ich früher abgelehnt wurde,
ist heute die Grundlage meiner Arbeit.
Damit begleite ich Menschen in ihre Heilung.
Das ist meine Superkraft –
und manchmal ist sie einfach schwer zu tragen.
💫 Vom Alleinsein zur Verbundenheit
Ja, es gibt sie,
die Menschen, bei denen ich einfach ich sein kann.
Mit allem.
Mit Licht und Schatten.
Mit Stärke und Zartheit.
Diese Verbindungen nähren mich.
Aber sie sind selten.
Und jetzt darf ich etwas Neues lernen:
dass ich mich selbst zeigen kann,
ohne dass das Einsamkeit bedeuten muss.
Dass ich frei sein darf,
und gleichzeitig verbunden.
Und genau darum eröffne ich Räume wie den Healing Space.
Räume, in denen Wahrheit willkommen ist.
In denen du dich zeigen darfst,
mit allem, was du bist.
Räume, in denen du verstanden wirst.
In denen Echtheit normal ist.
In denen du erfährst,
wie sich heilsame Verbindung anfühlt.
Denn das ist wahre Therapie:
Echte, korrigierende Beziehungserfahrung.
Sich gehalten fühlen,
gesehen,
verstanden.
🌀 Wenn du das erleben willst:
Der nächste Healing Space findet am Mittwoch, 5.11., um 20 Uhr statt.
Beitrag: 22 €  – hier geht es zur Anmeldung!
Oder wenn du tiefer gehen willst,
buche dein Orientierungsgespräch für 95 € –
und finde heraus,
was dein nächster Schritt in Richtung Heilung, Verbindung und Schöpfung ist.

												
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